Entdecke Kasachstan - Hügel Ordabasy
Region Türkistan

Ordabasy – Wo Einheit zur Geschichte wurde

Der Hügel Ordabasy, südwestlich von der Stadt Shymkent gelegen, steht seit 1726 für den Widerstand und die nationale Einheit der Kasachen.

Im Südwesten Kasachstans, rund 40 Kilometer von der Stadt Schymkent entfernt, erhebt sich ein besonderer Ort von historischer und spiritueller Bedeutung: Ordabasy – das Symbol der nationalen Einheit und des Widerstands gegen die Invasion der Dschungaren. Eingebettet in die sanften weiten Täler des Flusses Badam, zieht der Hügel nicht nur Historiker und Archäologen an, sondern auch zahlreiche Reisende auf der Suche nach den Wurzeln der kasachischen Identität.

Ein Ort der Entscheidung

Die Jahre 1723 bis 1725 gingen als „Aktaban Shubyryndy“ – die Zeit des „blutigen Pfads“ – in die kasachische Geschichte ein. Die Dschungaren hatten das Land überfallen, das Volk wurde zerstreut, und eine düstere Zukunft schien unausweichlich. Doch im Herbst 1726 versammelten sich hier, am Fluss Badam, die Anführer der drei großen kasachischen Stämme zu einem historischen Kurultai, einer Volksversammlung. An diesem Ort, Ordabasy, entschieden sie, ihre Kräfte zu vereinen und gemeinsam Widerstand zu leisten – ein Wendepunkt in der Geschichte Kasachstans.

Das Monument der Einheit

Auf dem Gipfel des gleichnamigen Hügels thront heute ein beeindruckendes Denkmal: eine 28 Meter hohe weiße Marmorsäule in Form einer dreiseitigen Stele. Jede Seite ist einem der drei kasachischen Stämme (Zhuzes) gewidmet und zeigt Zitate ihrer legendären Weisen (Biy). Die Ausrichtung der Stele symbolisiert die geografische Ausdehnung Kasachstans: nach Westen zum Syrdarya, nach Norden zu den Karatau-Bergen und nach Südosten zum Kazygurt-Massiv.

Das Monument wurde im Jahr 2001 errichtet – zum 275. Jubiläum der historischen Versammlung und zum 10. Jahrestag der Unabhängigkeit Kasachstans. Der Entwurf stammt von Bildhauer A. Mamyrbayev und Architekt G. Sadyrbaev. Am Fuße der Stele befindet sich ein Platz, auf dem im Jahr 1993 die Präsidenten Kasachstans, Usbekistans und Kirgisistans den Vertrag über ewige Freundschaft unterzeichneten.

Das Reservat Ordabasy

Das Denkmal ist Teil des nationalen historischen und kulturellen Reservats „Ordabasy“, das sich über eine Fläche von 1.134 Hektar erstreckt. Es umfasst nicht nur das Monument, sondern auch zahlreiche archäologische Fundstätten, darunter alte Grabhügel, Felszeichnungen und die Reste früher Siedlungen. Wissenschaftliche Ausgrabungen brachten bedeutende Artefakte zutage – darunter ein gut erhaltener sakaischer Schwert-Akinak und einen Ziegelstein mit einem nestorianischen Kreuz.

Im Eingangsbereich des Geländes befindet sich ein kleines Museum in Form einer Pyramide, das über 1.300 Exponate beherbergt. Die Ausstellung dokumentiert die Geschichte des Kasach-Dschungarischen Krieges mit ausführlichen Karten, die Entwicklung des Hügels Ordabasy und das Alltagsleben in der Region in vergangener Zeiten.

Ein Ort der Erinnerung und Inspiration

Der beste Zeitpunkt für einen Besuch ist im Frühling, wenn die Temperaturen angenehm und die Landschaft mit grünen Wiesen und wilden Tulpen in voller Blüte ist. Ordabasy zieht jährlich über 40.000 Besucher an – darunter Geschichtsinteressierte, Familien und Schulklassen.

Fazit

Ordabasy ist weit mehr als ein Denkmal – es ist ein lebendiger Ort der Erinnerung, der Zusammenkunft und der Hoffnung. Wer die Seele Kasachstans verstehen möchte, muss diesen Hügel erklimmen, den Wind der Steppe spüren und die Stille der Geschichte hören. Ein Besuch hier ist kein gewöhnlicher Ausflug – es ist eine Reise zu den Wurzeln des Kasachischen Volkes.

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