Entdecke Kasachstan - Graffiti am Kuyeutam Mausoleum im Mangystau
Region Mangghystau

Kuyeutam Mausoleum

Das Kuyeutam Mausoleum sticht mit seinen mysteriösen Graffitis an den Außenwänden von den anderen religiösen Stätten im Mangystau heraus.

Versteckt in der kargen Weite der Mangystau-Wüste, etwa 40 Kilometer nordwestlich des Dorfes Senek, liegt ein Ort, der wie aus einer anderen Zeit wirkt: das Kuyeutam-Mausoleum. Es thront auf einem flachen Hügel nahe der Straße zwischen Ozen und der berühmten unterirdischen Moschee von Shopan-Ata – nur 1,8 Kilometer von der heiligen Nekropole entfernt, die zu den bedeutendsten Pilgerstätten Westkasachstans zählt.

Wiederentdeckt aus dem Sand der Zeit

Lange war der kleine, quadratische und dachlose Bau unter einer Sanddüne verborgen. Erst 2004 wurde das Mausoleum von Forschern des Historisch-Kulturellen Reservats Mangystau wiederentdeckt – ein faszinierender Fund, der sofort das Interesse von Gläubigen und Forschenden gleichermaßen auf sich zog. Der Legende nach soll es sich bei dem hier bestatteten um Kuyeutam, den Schwiegersohn des berühmten Sufi-Heiligen Shopan-Ata, handeln. Damit wurde das Mausoleum rasch zu einem spirituellen Auftaktort auf dem Weg zur großen Pilgerstätte.

Heute zünden viele Besucher im Inneren des Kuyeutam-Mausoleums Kerzen an, binden weiße Stoffstreifen an die Wände oder sprechen leise Gebete, ehe sie sich zur heiligen Nekropole von Shopan-Ata aufmachen – in der Hoffnung auf Segen und geistige Reinigung.

Geheimnisvolle Gravuren aus einer anderen Welt

Anders als viele andere islamische Grabstätten verzichtet das Kuyeutam-Mausoleum auf prunkvolle Ornamentik. Stattdessen ziehen mystische Graffiti und Petroglyphen auf den groben Sandsteinblöcken die Blicke auf sich. Dargestellt sind Tiere wie Kamele, Steinböcke und Pferde, daneben Handabdrücke, Dolche, Säbel und persische Schriftzeichen. Für islamische Mausoleen eher ungewöhnlich, da bildliche Darstellungen meist verboten sind – umso rätselhafter ist damit diese einzigartige Symbolsprache.

Wer genau diese Zeichen in den Stein schlug, wann sie entstanden und was sie bedeuten, ist bis heute ungeklärt. Doch genau diese offenen Fragen machen den besonderen Reiz des Ortes aus. Er lässt Raum für Deutung, Spiritualität und Entdeckerfreude.

Zwischen Vergangenheit und Glauben

Mangystau ist reich an heiligen Orten – doch das Kuyeutam-Mausoleum ist ein ganz besonderes Beispiel für das Zusammenspiel aus Mythos, Geschichte und gelebtem Glauben. Wer sich auf den Weg dorthin macht, taucht ein in die uralte Pilgertradition dieser Region – und spürt vielleicht selbst die Stille und Kraft, die von diesem geheimnisvollen Ort ausgeht.

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