
Felsen Scherkala – Der schlafende Löwe in der Steppe
Der Felsen Scherkala erhebt sich majestätisch aus der Steppe der Halbinsel Mangyschlak und ist ein beliebtes Ziel unter Kasachstanreisenden.
Mitten in der endlosen Weite der kasachischen Mangystau-Region erhebt sich ein geheimnisvoller Fels, der seit Jahrhunderten die Fantasie von Reisenden, Einheimischen und Forschern beflügelt: Scherkala, der „Löwenfels“. Nur rund 94 Kilometer nordöstlich von Aktau und 18 Kilometer vom Dorf Shetpe entfernt, gilt dieser 332 Meter hohe Solitärberg als eines der eindrucksvollsten Naturwunder Kasachstans.
Eine Silhouette mit zwei Gesichtern
Der Name Scherkala stammt aus dem Persischen („Shir-Qala“) und bedeutet übersetzt „Löwenburg“. Und tatsächlich: Betrachtet man den Berg aus einer bestimmten Perspektive, erinnert seine Form an einen riesigen, schlafenden Löwen – mit dem Haupt, sphinxartig, auf den mächtigen Pfoten ruhend. Von der anderen Seite hingegen ähnelt er einer gigantischen weißen Jurte, dem traditionellen Zelt der Kasachen. Diese außergewöhnliche Form macht Scherkala zu einem beliebten Fotomotiv und zu einem Ort voller Symbolkraft.
Legenden und Geschichten
Um Scherkala ranken sich zahlreiche Mythen. Eine besonders populäre Legende berichtet, dass einst eine mächtige Festung auf seinem Gipfel stand – erbaut von Jochi, dem ältesten Sohn von Dschingis Khan. Historisch belegt ist dies jedoch nicht, doch die Geschichten verleihen dem Ort weiterhin eine geheimnisvolle Atmosphäre, die jeden Besucher in ihren Bann zieht.
Ein Berg für Entdecker
Die Hänge von Scherkala bestehen aus weißem Kalkstein und sind so steil, dass ein Aufstieg nur mit Kletterausrüstung zu empfehlen ist. Wer jedoch zu Fuß den Felsen umrundet – was mindestens eine Stunde dauert – wird mit immer neuen, atemberaubenden Ausblicken belohnt. Hinter jeder Biegung öffnet sich eine andere Welt, so surreal, dass man sich beinahe auf einem fremden Planeten wähnt.
In den umliegenden Höhlen lassen sich Spuren vergangener Kulturen entdecken, darunter Keramikscherben und Ruinenreste eines mittelalterlichen Karawanenlagers. Der Ort war einst Teil einer wichtigen Handelsroute, die Bukhara mit den nördlichen Steppengebieten und dem Wolgadelta verband.
Ein beliebter Brauch: Wer sich etwas wünscht, bevor er den Scherkala umrundet, dem soll dieser Wunsch in Erfüllung gehen.
Blühende Steppe und verborgene Oasen
Die beste Zeit für einen Besuch ist das Frühjahr, wenn die Steppe in frischem Grün leuchtet und wilde Tulpen sowie Krokusse den Boden wie ein Teppich überziehen. Nicht weit vom Felsen entfernt befindet sich ein echtes Naturparadies: die grüne Oase Akmysh mit ihrer sprudelnden Quelle. Unter schattenspendenden Bäumen und begleitet vom Zwitschern der Vögel lässt es sich hier wunderbar entspannen und in vergangene Zeiten eintauchen.
Fazit: Magie aus Stein
Scherkala ist mehr als nur ein Felsen – er ist ein Naturdenkmal, ein Ort der Sagen und ein stiller Zeuge der Geschichte. Ob als Ziel für Wanderer, Fotografen oder spirituelle Suchende: Wer diesen Ort besucht, wird reich belohnt. Zwischen Himmel, Steppe und Stein offenbart sich hier das wilde Herz von Mangystau – rau, mystisch und unvergesslich.
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