
Koschkar-Ata Moschee
Die Koschkar-Ata Moschee ist ein architektonisches und historisches Juwel im Herzen der Altstadt von Schymkent.
Im Herzen der Altstadt von Schymkent, an der Amangeldy-Straße, steht eines der ältesten und bedeutendsten Bauwerke der Stadt: die Koschkar-Ata-Moschee – heute auch bekannt unter den Namen Jami-Moschee. Sie ist das älteste erhaltene architektonische Denkmal Schymkents und vereint in sich Baukunst, Geschichte und spirituelle Bedeutung.
Ein Bauwerk mit vielen Namen und großer Geschichte
Die ursprüngliche Moschee wurde um 1850 – 1856 aus Lehmziegeln errichtet, jedoch bald durch Hochwasser des nahegelegenen Flusses Koschkar-Ata beschädigt. Ein reicher gläubiger Mann in Schymkent, Chingisbay Khadzhi Dautovich, initierte deshalb im Jahr 1881 einen Neubau des Zentralbaus mit festeren gebrannten Ziegeln. Deshalb wird die Moschee auch als Chingisbay Dautuly Moschee bezeichnet.
Fergana-Stil mitten in Kasachstan
Für den Bau ließ Chingisbay Khadzhi erfahrene Architekten und Handwerker aus dem usbekischen Tashkent anreisen. Das Ergebnis war ein außergewöhnliches Beispiel für die Taschkent-Fergana-Architektur in Kasachstan – die einzige Moschee des Landes, die in diesem klassischen Stil errichtet wurde. Charakteristisch sind die offenen Terrassen (Aivane), dem zentralen Innenhof mit freistehendem Minarett und die harmonische Kombination aus Ziegel- und Holzarchitektur, Ornamentik und Gartenanlagen.
Wandel – aber Erhalt auch durch politisch schwierige Zeiten
Während der Sowjetzeit wurde die Moschee beschlagnahmt und verlor ihre religiöse Funktion. In der Zeit des Zweiten Weltkriegs diente sie zeitweise als Kaserne, Kommissariat und Polizeistation. Erst 1947 wurde sie wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und durfte erneut für religiöse Zeremonien genutzt werden. Heute steht das Gebäude unter staatlichem Denkmalschutz und ist wieder aktives spirituelles Zentrum der lokalen Gemeinde.
Zerstörungen trotz Denkmalschutz ab den 2010er Jahren
Die Hauptfassade ist durch drei große Bögen geprägt, flankiert von zwei Minaretten, die mit kuppelartigen Laternen abschließen. Besonders sehenswert war die kunstvoll dekorierte Mihrāb – die Gebetsnische – die mit farbenfrohen Mosaiken, arabischer Kalligrafie und floralen Ornamenten bestückt war. Seit 2020 wurde jedoch die Gebetsrichtung (Qibla) angepasst und dabei die Mihrāb weiß übertüncht.
Die hölzernen Seitenflügel der Moschee die mit dem Hauptgebäude den Innenhof bilden wurden 2009 (Linker Flügel) und 2024 (Rechter Flügel) abgerissen und durch plumpe moderne Betongebäude ersetzt. Dabei ging gerade die zweistöckige reichverzierte historische Holzkonstruktion für immer verloren.
Fazit: Ein Fenster zur Vergangenheit und ein lebendiger Ort der Gegenwart
Die Koschkar-Ata-Moschee, auch als Chingisbay-Khadzhi-Moschee bekannt, ist trotz der „Modernisierungen“ weiterhin ein architektonisches Meisterwerk des Moscheenbaus in der Region Turkistan im Russischen Reich des 19. Jahrhunderts und ein Besuch lohnt sich.
If you see this after your page is loaded completely, leafletJS files are missing.

Felsen Adam und Eva

Filmstadt Nomads City
Das könnte Sie auch interessieren

Akmeshit-Höhle
16. Juli 2024
SCAT startet Direktflüge zwischen Schymkent und München
27. Mai 2025