
Domalak Ana Mausoleum
Das weiße Domalak Ana Mausoleum ist ein in moderner Architektur ausgeführtes Sakralbauwerk zu Füßen der Karatauberge in Südkasachstan.
Nur eine Stunde Autofahrt von Shymkent entfernt, nahe dem Dorf Boralday, liegt am südlichen Hang der Karatau-Berge ein bedeutender spiritueller Ort: das Domalak Ana Mausoleum. Inmitten einer ruhigen Landschaft am Fluss Bala-Bögen erhebt sich das weiß-goldene Bauwerk zu Ehren einer Frau, die von der lokalen Bevölkerung bis heute als Symbol für Güte, Weisheit und Schutz verehrt wird.
Wer ist Domalak Ana?
Domalak Ana, mit bürgerlichem Namen Nurila Ali Sylankyzy, lebte im 10. Jahrhundert und war die dritte Ehefrau des angesehenen Richters und Weisen Baidibek Bi. Der liebevolle Beiname „Domalak Ana“, was etwa „Mollige Mutter“ bedeutet, hat sich in der kasachischen Volksüberlieferung fest verankert. Eine andere Deutung nennt sie „Dihnat Ana“, aus dem Persischen abgeleitet – „Heilige Mutter“. Laut einer Legende rettete sie ihrem Mann einst das Leben und wurde für ihre Klugheit, Ehrlichkeit und ihr Mitgefühl bekannt. Ihr Erbe lebt nicht nur in den Erzählungen der Menschen weiter, sondern auch in dem architektonischen Denkmal von besonderer Schönheit zu Fuße der Karatauberge.
Ein Bauwerk mit langer Geschichte
Im Jahr 1456 ließ ihr Ururenkel Dulat zu Ehren von Domalak Ana ein erstes Mausoleum errichten. Beauftragt wurde ein damals berühmter Architekt Abdullah Sheri aus der Oasenstadt Buchara im heutigen Usbekistan. Der ursprüngliche Bau hatte vier Wände und kleine Kuppeln auf dem Dach. Im Laufe der Jahrhunderte wurde das Mausoleum mehrfach restauriert, verändert und schließlich zu Beginn des 20. Jahrhunderts vollständig abgerissen und in einer anderen Form erneuert.
Neubau mit Symbolkraft
Die heutige Form des Mausoleums stammt aus dem Jahr 1996, als die Menschen in Südkasachstan beschlossen, ein neues, würdigeres Bauwerk zu errichten. Die feinen weißen Steine für den Bau wurden eigens aus Mangystau herangeschafft. Die neue Struktur beeindruckt mit acht runden Nischen, einer bunt bemalten großen Kuppel und zwei eleganten, etwa zwölf Meter hohen Minaretten in Weiß und Gold. Der Anblick ist majestätisch – besonders vor dem Hintergrund der offenen Steppe und der fernen Karatau-Berge.
Das Mausoleum ist heute nicht nur ein Ort der Erinnerung, sondern auch ein beliebtes Ziel für Pilger, Reisende und Einheimische gleichermaßen. Die Leute kommen, um zu beten, sich inspirieren zu lassen oder einfach einen Moment der Ruhe zu genießen.
Grüne Oase am Rande der Steppe
Ein weiteres Highlight ist der schöne Park, der im Jahr 2000 um das Mausoleum herum angelegt wurde. Große Bäume spenden Schatten, unzählige bunte Rosen schmücken die Wege, und der Blick auf die weite Steppenlandschaft lädt zum Verweilen ein. Gerade an heißen Sommertagen bietet der Park eine willkommene Abkühlung und als Rastplatz für Reisende entlang des Karataugebirges.
Wer das Domalak Ana Mausoleum von Schymkent aus besucht, kann den Ausflug auch wunderbar mit einem Besuch der nahegelegenen Akmeshit-Höhle verbinden.
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