
Das hölzerne Almaty Museum
Das Holzbau des Almaty Museum sieht nicht nur von Außen wunderbar aus, sondern beherbergt Drinnen eine Zeitreise durch die Stadtgeschichte.
Wer Almaty wirklich verstehen will, sollte nicht nur durch die breiten Alleen schlendern oder die Aussicht vom Hügel Koktöbe genießen – ein Besuch im Almaty Museum öffnet die Tür zu einer faszinierenden Zeitreise durch die wechselvolle Geschichte der ehemaligen Hauptstadt Kasachstans. Eingebettet in das historische Gebäude des früheren Waisenhaus von Verny (der alte Name der Stadt Almaty während des Russischen Reiches), bietet das Museum heute eine moderne, interaktive Ausstellung auf historischem Boden.
Ein Ort mit Geschichte – das ehemalige Vernensky-Waisenhaus
Das heutige Museumsgebäude wurde ursprünglich 1892 von dem französischen Architekten Paul Gourdet errichtet, der auch für die reißbrettartige Stadtplanung von Almaty verantwortlich war, und beherbergte eines der ersten Kinderwaisenhäuser in Zentralasien. Das massive Holzhaus auf einem Bruchsteinfundament beeindruckt noch heute mit seiner architektonischen Symmetrie, detailreichen Holzschnitzereien und einem weitläufigen Eingangsbereich mit breiter Treppe. Hinter dem Gebäude lagen einst Gemüse- und Blumengärten – heute befindet sich hier das Dynamo-Stadion. Der ehemalige Schülergarten vor dem Haupteingang ist inzwischen zum idyllischen Qarağay-Park (Kiefernpark) geworden.
Während der Sowjetzeit wurde die Alexander-St.-Maria-Kirche mit ihren fünf Kuppeln, dass das Herzstück des Waisenhaus bildete, abgerissen, doch viele kunstvolle Stuckelemente im Inneren des Gebäudes blieben glücklicherweise erhalten und verleihen dem heutigen Museum ein einzigartiges historisches Flair.
Von der Antike bis in die Gegenwart
Seit dem Umzug des Museums in das denkmalgeschützte Gebäude im Jahr 2016 hat sich das Almaty Museum zu einem echten Publikumsmagneten entwickelt. Die ständige Ausstellung umfasst über 40.000 Exponate, die auf elf Themenräume verteilt sind. Die Reise beginnt bei der Urgeschichte Almatys, führt über die mittelalterliche Entwicklung und die Anfänge der kasachischen Staatlichkeit bis hin zur Sowjetzeit und zur Unabhängigkeit des Landes.
Besonders hervorzuheben sind die Räume zur Ethnografie der Region Almaty, zur Geschichte des Alpinismus in Kasachstan sowie eine eindrucksvolle Ausstellung über die Zheltoksan-Ereignisse von 1986 – ein Wendepunkt in der kasachischen Unabhängigkeitsbewegung.
Moderne Technik trifft auf altes Handwerk
Trotz seiner historischen Umgebung setzt das Almaty Museum auf modernste Ausstellungstechnik. Besucher können Hologramme seltener Artefakte, Videoprojektionen historischer Ereignisse und interaktive Präsentationen erleben. Seit 2017 ist das Museum Teil des Programms „Museum für alle“ und bietet speziell entwickelte Führungen für Rollstuhlfahrer sowie Menschen mit Seh- oder Hörbeeinträchtigungen an – ein wichtiger Schritt hin zu kultureller Inklusion.
Ein Ort für alle Generationen
Neben klassischen Ausstellungen finden im Almaty Museum regelmäßig Workshops, Bildungsevents und Sonderausstellungen statt, die besonders bei jungen Besuchern beliebt sind. Der Ort vereint Geschichte, Bildung und Kulturvermittlung unter einem Dach – und das in einer Atmosphäre, die den Geist der Stadt auf eindrucksvolle Weise einfängt.
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